Keiner wird zuschanden
1.
Keiner wird zuschanden,
welcher Gottes harrt;
sollt ich sein der erste, der zuschanden ward?
Nein, das ist unmöglich, du getreuer Hort!
Eher fällt der Himmel, eh mich täuscht dein Wort.
2.
Du hast zugesaget: Wer
da bittet, nimmt;
wer da sucht, soll finden, was ihm Gott bestimmt.
Wer im festen Glauben / mutig klopfet an,
dem wird ohne Zweifel endlich aufgetan.
3.
Nun, so will ich's
wagen, Herr, auf dein Gebot,
alle meine Sorgen, eign' und fremde Not,
all mein heimlich Grämen, alles, was mich quält,
dir ans Herz zu legen, der die Tränen zählt.
4.
Du bist mein Erbarmer
/ und mein bester Freund,
meines Lebens Sonne, die mir lacht und scheint /
auch in finstern Nächten / und durchs Todestal /
mir hinüberleuchtet zu des Lammes Mahl.
Komponist: Karl August Groos, "Freiheit, die
ich meine", 1817
Dichter: Gustav Friedrich
Ludwig Knak, 1860