Im schönsten Wiesengrunde
1. Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus,
da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus,
dich mein stilles Tal, grüß ich tausendmal!
Da zog ich manche Stunde ins Tal hinaus.
2. Wie Teppich reich gewoben, steht mir die Flur zur
Schau.
O Wunderbild, und oben des Himmels Blau.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
O Wunderbild, und oben des Himmels Blau.
3. Herab von sonn´ger Halde ein frischer Odem
zieht;
es klingt aus nahem Walde der Vögel Lied.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Es klingt aus nahem Walde der Vögel Lied.
4. Die Blume winkt dem Schäfer mit Farbenpracht
und Duft;
den Falter und den Käfer zu Tisch sie ruft.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Den Falter und den Käfer zu Tisch sie ruft.
5. Das Bächlein will beleben den heimlich trauten
Ort
Da kommt´s durch Wiesen eben und murmelt fort.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Da kommt´s durch Wiesen eben und murmelt fort.
6. Das blanke Fischlein munter schwimmt auf und
ab im Tanz.
Rings strahlen tausend Wunder im Sonnenglanz.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Rings strahlen tausend Wunder im Sonnenglanz.
7. Wie schön der Knospen Springen, des Taus
Kristall im Licht!
Wollt ich es alles singen - ich könnt es nicht!
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Wollt ich es alles singen - ich könnt es nicht!
8. Kommt, kommt der Tisch der Gnaden winkt
reichlich überall.
Kommt, all seid ihr geladen ins stille Tal!
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Kommt, all seid ihr geladen ins stille Tal!
9. Wie froh sind da die Gäste da ist nicht Leid
noch Klag.
Da wird zum Friedensfeste ein jeder Tag!
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Da wird zum Friedensfeste ein jeder Tag!
10. Wie sieht das Aug so helle im Buche der
Natur!
Der reinsten Freuden Quelle springt aus der Flur.
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Der reinsten Freuden Quelle springt aus der Flur.
11. Hier mag das Herz sich laben am ew´gen
Festaltar.
Kommt, bringet Opfergaben mit Jubel dar!
Dich mein stilles Tal grüß ich tausendmal!
Kommt, bringet Opfergaben mit Jubel dar!
12. Müßt aus dem Tal ich scheiden wo alles Lust
und Klang
Das wär mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.
Dich, mein stilles Tal, grüß ich tausendmal!
Das wär mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.
13. Sterb ich in Tales Grunde will ich begraben
sein.
Singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein:
Dir, o stilles Tal, Gruß zum letztenmal!
Singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein!
Singweise:
"Drei Lilien", um 1830
Dichter: Wilhelm
Christian Ganzhorn, "Im schönsten Wiesengrunde", 1850
Liederschatz
Zusammengestellt von Ronny Herbst